18. Dezember
See-Stadt-Adventskalender
2023
Als Sidenose einmal ein Praktikum in einer Eisfirma machte

Eines Tages entschloss sich Sidenose, ein Praktikum in einer Eisfirma zu machen. Er dachte wahrscheinlich, dass sie dort Eiscreme machen würden. In der Nacht davor war er sehr aufgeregt, denn er hatte allen seinen Freunden von seiner Idee erzählt und die waren neidisch. Die Andren hatten bei der Polizei oder der Feuerwehr einen Praktikumsplatz gefunden.
Sidenose lachte zufrieden in sich hinein, denn er sah sich ja den ganzen Tag Eiscreme schlecken. Aber so dumm wie Sidenose war, handelte es nicht um eine Eiscreme-Firma, sondern eine Eisfirma, die Eis produziert, um Fisch kühlzuhalten. Er kam rein und da standen sie alle. Sidenose konnte es kaum erwarten mit dem Eisessen loszulegen. Und dann kam’s: „Willkommen in der Eisfabrik für Fisch!“ „BITTE WAS?!“ antwortete Sidenose und verstand die Welt nicht mehr. „Fisch, was für Fisch?!“ Sidenose wurde ganz schlecht, er wollte doch leckeres Eis machen und essen und nicht Kühleis für Fisch produzieren.
Als er seinen Fehler bemerkte, wollte Sidenose schnell abhauen. Doch das konnte er nicht, denn ohne Praktikum würde er dumm dastehen. Man kann sich ja denken, wie das Praktikum ablief. Er bekam nur die Hälfte mit und das Wenige, was er mitbekam, war: „1902 eröffnet die Geestemünder Fischmehlfabrik Lüllich & Co eine Eisfabrik.“
Jeden Tag, wenn Sidenose aus der Eisfabrik kam, stank er krass nach Fisch. Seine Freunde hielten sich die Nase zu und fragten: „Was ist denn mit dir los? Du arbeitest doch in einer Eiscreme-Fabrik?“ Sidenose grinste verlegen: „Äh, doch nicht! Ich lag total falsch, denn es ist eine Eisfabrik, die Eis herstellt, um Fisch zu kühlen.“ Sidenose nieste, weil er sich tierisch erkältet hatte. Sidenose‘ Freunde lachten ihn nur aus: „Du Armer! Hahahahah!“ Sidenose berichtete, was alles nicht so gut gelaufen war, und nahm sich vor, beim nächsten Praktikum besser aufzupassen.
Giselle
Dies ist ein Beitrag des See-Stadt-Adventskalenders 2023 mit den kreativen Schreibideen von Schüler:innen der Wilhelm-Raabe-Schule.
Eine einwöchige Schreib- und Malwerkstatt fand unter der Leitung der Autorin Anke Bär und des Künstlers Mike Mio statt, die pädagogische Begleitung übernahm Stephan Kramer und die historische Unterstützung kam von Dr. Kerstin Ras-Dürschner, dem Aufsichtsteam und den Objekten aus dem Historischen Museum Bremerhaven. Gefördert wurde der Workshop durch das Kulturamt und die swb-Bildungsinitiative.
Gedruckte Exemplare des Kalenders sind – als wunderbares Adventsgeschenk – an der Museumskasse erhältlich.