Neuzugang 2023
Ein Objekt auf Reisen
Der Brieföffner von Bord der BREMEN
Ab Juli 2023 in der Neuzugangsvitrine
Im Dezember 2022 erhielt das Historische Museum Bremerhaven über die deutsche Botschaft in Washington einen silbernen Brieföffner mit einem repräsentativen Bremer Stadtwappen. Nach Auskunft des Stifters stammt er von Bord des Schnelldampfers BREMEN, der 1929 in Dienst gestellt wurde.
Der Brieföffner befand sich 75 Jahre in Familienbesitz. Er war dem Vater des Stifters, einem US-amerikanischen Colonel, bei dessen Stationierung in Bremerhaven von dem damaligen Fischindustriellen Karl Baumgarten übergeben worden. Aus dieser Objektgeschichte ergeben sich eine Reihe von Fragen. Wie kam der Brieföffner von der 1941 ausgebrannten und 1942 ausgeschlachteten BREMEN in den Besitz von Karl Baumgarten? Was kann uns der Brieföffner über das Verhältnis zwischen Siegern und Besiegten sagen? Wer war der US-amerikanische Colonel? Wann war er in Bremerhaven stationiert und welche Aufgabe hatte er? Warum schenkte Karl Baumgarten dem Besatzungsoffizier das repräsentative Stück? Hatte sich eine Freundschaft zwischen dem Offizier und dem Bremerhavener Industriellen entwickelt?
Der Brieföffner ist Anlass für eine vertiefende Forschungstätigkeit. Im Zusammenhang mit der Sommerausstellung „WANDELLAND“ präsentierten wir den Brieföffner von Bord der BREMEN als Beispiel für das Bestreben Bremens, Bremerhavens und der Reederei Norddeutscher Lloyd, Deutschland nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg durch wegweisende, repräsentative Schiffe, gutes Design und moderne Hafenanlagen wieder zu Weltgeltung zu verhelfen.
Stiftung James E. Couch