Galerieausstellung 2022/23
Hans Scharoun
Entwürfe, Visionen, Modelle
26. November 2022 bis 11. Juni 2023
Am 25. November 1972 verstarb der international renommierte Architekt Hans Scharoun. Hans Scharoun, der sich auch als Stadtplaner sowie mit seiner Lehrtätigkeit als Professor und als Präsident der Akademie der Künste (West) einen Namen gemacht hatte, wurde am 20. September 1893 in Bremen geboren. Bereits 1894 zog die Familie nach Bremerhaven, wo Scharoun seine Kindheit und Jugend verbrachte.
Schon während seiner Schulzeit wandte sich Scharoun der Architektur zu, fertigte Entwürfe zu Bauvorhaben in den Unterweserorten und beteiligte sich 1911 als Abiturient an einem Wettbewerb für eine ev.-luth. Kirche am heutigen Bürgermeister-Martin-Donandt-Platz. Auch in den kommenden Jahren während seines Studiums in Berlin, seiner Militärzeit im Ersten Weltkrieg sowie als Architekt und Dozent in Insterburg, Breslau und Berlin hielt er Kontakt nach Bremerhaven, wo er 1920 Anne-Marie Hoffmeyer heiratete.
Beruflich erwarb sich Hans Scharoun in dieser Zeit den Ruf eines Architekten der Moderne. Die Diktatur der Nationalsozialisten beendete 1933 diese architektonische Reformbewegung. So verlegte Scharoun seine schöpferische Tätigkeit während der Kriegsjahre auf utopische Entwürfe, bevor er nach 1945 in Berlin zunächst als Stadtplaner, als Dozent für Städtebau sowie als Leiter des Instituts für Städtebau und von 1955 bis 1968 als Präsident der Akademie der Künste in West-Berlin tätig wurde. Als Architekt blieben ihm trotz wiederholter Erfolge in Wettbewerben jedoch zunächst konkrete Bauvorhaben verwehrt. Erst ab 1956 konnte Hans Scharoun wieder Bauwerke umsetzen. Als sein Hauptwerk gilt dabei die Berliner Philharmonie aus dem Jahre 1963. Mit dem 1969 von ihm entworfenen und posthum 1975 eröffneten Deutschen Schifffahrtsmuseum schließt sich der Kreis seiner Verbindung nach Bremen und Bremerhaven.
Anlässlich des 50. Todestages erinnern das Bremer Zentrum für Baukultur, das Kulturamt Bremerhaven und das Historische Museum Bremerhaven mit einer Ausstellung von Skizzen aus der Schulzeit, Entwürfen für Bauvorhaben in den Unterweserorten, utopischen Aquarellen, Modellen von Wettbewerbsentwürfen aus den 1950er Jahren sowie Fotografien realisierte Bauten an den avantgardistischen Architekten.