Die Geschichte der Sieghold-Werft (1924-1988)

Max Sieghold gründete am 15.Dezember 1924 in Geestemünde einen kleinen Handwerksbetrieb. Bereits 1927 erfolgte der Umzug in den Fischereihafen in die Delpinstraße. 1936 erwarb er ein gebrauchtes Schwimmdock, das 1937 auf der gerade wiedereröffneten Rickmers-Werft verlängert wurde. Der Sitz des Unternehmens wurde 1937 mit dem Schwimmdock, das eine Besonderheit im Bremerhavener Seeschiffbau darstellte, an die Ostseite des Fischereihafens II verlegt. Im Zweiten Weltkrieg war die Firma im Zuge der nationalsozialistischen Rüstungsproduktion mit der Reparatur von Marinefahrzeugen beschäftigt.

Der Neubeginn nach 1945 gestaltet sich schwierig. Erst 1948 konnte Max Sieghold die Werft wieder von der amerikanischen Besatzungsbehörde übernehmen. 1951 wurde der erste Neubau, das Küstenmotorschiff CORNELIA SIEGHOLD, abgeliefert. Nach dem Tod des Werftgründers Max Sieghold, trat sein Sohn, Heinz W. Sieghold, ein gelernter Schiffbauer, in die Firma ein. In den 1960er Jahren wurden die Werftanlagen modernisiert. Ein zweites Schwimmdock wurde 1963 erworben. 1964 erfolgte der Einstieg in das Offshore-Geschäft mit der Reparatur und dem Neubau von Bohrinseln, ebenfalls ein Novum im Bremerhavener Seeschiffbau. Das Unternehmen erwarb sich einen hervorragenden Ruf mit dem Umbau und dem Bau von Spezialfahrzeugen.

Wegen der Schiffbaukrise verkaufte der Werftbesitzer Heinz W. Sieghold das Familienunternehmen 1988 an den Bremer Vulkan. Die Beschäftigten konnten an andere Schiffbaufirmen vermittelt werden. Die Schwimmdocks wurden verkauft. Heute betreibt die Firma RS Heise auf dem traditionellen Schiffbaustandort im Fischereihafen einen Reparaturbetrieb. Seit 2024 liegt hier wieder ein kleines Schwimmdock mit einer Tragfähigkeit von 700 Tonnen.

Ein Vortrag von Dirk Peters in Kooperation mit dem Deutschen Schifffahrtsmuseum und dem Stadtarchiv Bremerhaven. Der Vortrag findet im Rahmen der Sonderausstellung "KLEIN ABER OHO - Die Sieghold-Werft 1924 - 1988“ statt.

Eintritt frei

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